Der Juni in Pisa
Der Heilige Ranieri wurde 1118 in Pisa geboren, führt im Heiligen Land ein Einsiedler-Leben und kommt erst nach vielen Jahren nach Pisa zurück, wo er am 17. Juni 1161 verstirbt. Dieser Tag wird auch heute noch erinnert, indem man am Abend davor, bzw. am 16. Juni die "Luminara" macht. In den Wochen davor haben die Einwohner der Paläste am Arnoufer ihre "Biancheria", bzw. "Weiße Holzrahmen" an ihren Hausfassaden befestigt, an welchen viele kleine Ringe sind, in welche man kleine Gläser stecken kann , um Kerzenllichter anzuzünden. Auch dieses Jahr werden es 120.000 Kerzen sein, welche innerhalb von ca. 2 Stunden alle angezündet werden müssen. Es ist Romantik pur. Das Fest betrifft auch den Rest der Stadt. So wird zum Beispiel der Schiefe Turm mit Fakeln beleuchtet und auf dem Piazza dei Cavalieri gibt es Konzert. Auf dem ganzen Weg vom Schiefen Turm, bis zum Fluß und durch das Studentenviertel gibt es Markt, Feiern und Essmöglichkeiten. Empfehlenswert ist es gegen spätestens 22.30 Uhr am Arnoufer einen günstigen Platz zu finden, da es um 23.15 Uhr mit dem fantastischen Feuerwerk losgeht, um in den 17. Juni "reinzufeiern". Am Arno ist es rammelvoll und vor Allem rund um und auf Ponte di Mezzo darf man nicht an Platzangst leiden.
Am 17.Juni wird vormittags eine Prozession durch die Stadt bis zur Kathedrale gemacht, wo die Messe um 11 Uhr beginnt. Am Nachmittag dagegen geht eine tolle Parade in Renaissance-Kostümen,
mit Fahnenschwängern und Trommlern durch die Stadt, da es jetzt mit den Ruderbooten gegen die Strömung des Arno´s, um die Wette geht. Die Stadt ist in Viertel geteilt, Santa Maria - hellblau, San Francesco - gelb, Sant´Antonio- grün und San Martino -rot, die jetzt jeweils mit ihren Booten versuchen, als Erster das Boot mit dem Palio (ein Seidenbanner mit dem Bildnis des Hl. Ranieri) zu erobern.
Am 18. Juni findet der Palio delle Repubbliche Marinare statt. Dies passiert nur alle 4 Jahre in Pisa, da jedes Jahr eine andere der 4 Seerepubliken des Mittelalters dran ist, bzw. auch Venedig, Amalfi und Genua. Auch dieses Ruderbootwettrennen findet in der Stadt auf dem Arno statt, aber die Boote sind wesentlich größer und es wird nachts organisiert.
Letztendlich findet am 24. Juni noch das "Gioco del Ponte" statt. In diesem Fall kämpfen die 2 Stadtteile "Tramontana" nördlich des Arno, gegen die des " Mezzogiorno" , bzw. südlich des Arno. Dieses Spiel ersetzt ab 1808 den "Mazzascudo" eine wahre Schacht, welche für die damals regierende Familie Lorraine zu gewalttätig war. Der Mazzascudo fand damals auf dem Piazza dei Cavalieri statt und die Männer waren gut mit Helmen ausgerüstet und mit einem Holzschläger ausgestattet. Heute dagegen kämpfen die 2 Mannschaften wesentlich friedvoller auf der Ponte di Mezzo, um "die Brücke" zu erobern. Ein riesiges Gestell mit Schiene wird aufgebaut und die Mannschaften versuchen sich gegenseitig von der Brücke runterzuschieben. Auch in diesem Fall haben wird natürlich vorher eine fantastische Parade durch die Stadt, mit 750 Teinehmern, davon sind 41 auf den Pferden organisiert. Die Kostüme sind in diesem Fall, die der spanischen Soldaten 1500.
Parken kann man an diesen Tagen eventuell an der Landstrasse SS1 Aurelia, nicht weit entfernt vom Flughafen und ausgeschildert mit "Peoplemover". Der Parkplatz ist kostenlos und die Fahrkarten bis zum Hauptbahnhof kosten 1,20 € pro Person und die "Shuttle-Züge" fahren bis 2 Uhr in der Nacht. Von dort aus sind es noch 15 Minuten zu Fuß bis zum Arno www.pisainformaflash.it . (an anderen Tagen kostet das Ticket 2,40 € und die Züge fahren nur bis 22.30 Uhr)
Falls wir Ihnen behilflich sein können, eine passende Unterkunft zu finden, stehen wir gerne zur Verfügung: toskana@tritt-toskana.de