Sagra
Was ist denn eine Sagra?
Sagra (Plural: Sagre) war in der Vergangenheit ein Kirchweihfest, welches meistens mehrtägig und oft mit einer Wallfahrt verbundenen war. Deshalb tragen diese Feste oft den Namen des jeweiligen Heiligen und haben oft eine lange Tradition, die zum Teil mit Reiterspielen, Armbrustschießen, oder weitere Wettspielen/rennen verbunden sind.
Heute bezeichnet das Wort Sagra jedes allgemeines Volksfest, das einem regionalen landwirtschaftlichen Produkt oder einer gastronomischen Spezialität gewidmet ist (z. B. regionalen Pastagerichten , Olivenöl, Wein; typischerweise heißen diese Feste dann Sagra dell’uva – Fest der Weintrauben, Sagra della castagna – Fest der Esskastanie, Sagra del cinghiale – Fest des Wildschweins etc.). Viele dieser Feste sind in den letzten Jahren neu entstanden und nicht unbedingt mit einer Kirchweih verbunden, von der lokalen Bevölkerung aber sehr geschätzt.
Hier eine Liste von "Sagre", wie zum Beispiel in San Miniato, wo fast den ganzen Monat August die "Sagra del Cunigliolo fritto" stattfindet. Hier kann man jeden Freitag, Samstag, Sonntag vor Allem eine der Spezialitäten der typischen toskanischen Küche verkosten und zwar "frittiertes Kaninchen". Bei diesen "Sagre" gibt es immer ein kleines Menü, wo man die Spezialität, oder auch andere typische, meist sehr einfache Gerichte bestellen kann. So gibt es fast immer Nudeln mit Tomatensoße, Nudeln mit Fleischsoße, Pommes und Bohnen, meistens auch "Bistecca di Manzo" ( Rindsteak), oder "Bistecca di Maiale" (Schweinesteak).
Mittags oder Abends?
Die meisten Sagre werden abends organisiert, da es im Sommer zur Mittagszeit meistens zu heiß ist und diese Feste im Freien organisiert werden, bzw. ohne Klimaanlage. Italiener gehen meistens erst gegen 20-20.30 Uhr zum essen, wobei man bedenken sollte, dass man bei einer Sagra erst zur Kasse muß, bezahlt und einen Zettel bekommt, mit dem man versucht Sitzplätze an den enorm langen Tischen zu erobern, bzw. sitzen hier Alles gemütlich nebeneinander. Dann muß man versuchen den Zettel dem "Kellner"- meistens die Jugendlichen, Kinder, Freiwillige des Dorfes abzugeben...und dann wartet amn, das das Essen an den Tisch gebracht wird. Empfehlenswert ist es also schon ein bisschen früher, bzw. gegen 19.30 Uhr an der Kasse zu sein (was eigentlich den meisten Deutschen, gewöhnt an andere Abendbrotzeiten) nicht schwer fällt. So vermeidet man lange Schlangen an der Kasse und an den Tischen. Gegen 22.00 Uhr gibt es bei den meisten "Sagre" Musik zum tanzen, nicht gerade Disko, sondern Volksmusik und eventuell einen Walzer...hier machen jung und alt mit, so kann es gut sein, dass Oma mit ihrem kleinen Enkelsohn tanzt, oder manchmal auch geübte Leute dabei sind. Manchmal gibt es auch einige Marktstände, oder ein Feuerwerk gegen Mitternacht, manchmal eine Modeschau der jungen Mädchen des Dorfes, oder der lokalen Tanzschule. Was sicher ist, dass viele Menschen da sind, oft typisch italienisch laut sein können und das man die Abendfrische bis Mitternacht und auch später genießt. Wenn Sie also einen typischen italienischen Abend mitmachen möchten, gehen Sie zu einer Sagra.
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