Carbonia Iglesias
Carbonia Iglesias: Eine Einleitung
Die Provinz Carbonia Iglesias liegt im Südwesten der Insel Sardinien, in einer Region namens Sulcis Iglesiente. Es überrascht Sie vielleicht nicht, dass diese Provinz zwei Hauptstädte hat, nämlich Carbonia und Iglesias. Carbonia liegt im Süden der Provinz und wurde erst 1938 gegründet, Iglesias liegt etwas weiter nördlich, etwa 24 km von Carbonia entfernt. Im Jahr 2013 hatte die Provinz etwa 127.958 Einwohner.
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Ein bisschen Geschichte
Carbonia wurde am 18. Dezember 1938 von Benito Mussolini offiziell eingeweiht. Carbonia ist das italienische Wort für Kohle und die Stadt wurde gebaut, um den damaligen Bergleuten Schutz zu bieten. Arbeitsplätze wurden hauptsächlich durch die Bergwerke geschaffen, und als die Minen 1970 geschlossen wurden, litt die Stadt unter hoher Arbeitslosigkeit. Die Wirtschaft der Stadt wandte sich dann der Stahlindustrie zu. Dort finden mittlerweile die meisten Bewohner Arbeit, aber auch im Dienstleistungssektor. Iglesias war das Zentrum der Bergbauregion, in der Blei, Zink und Silber abgebaut wurden. Die Stadt war auch das Zentrum der Schwefelsäuredestillation.
Zur Provinz Carbonia Iglesias gehören auch zwei Inseln: die Halbinsel Sant'Antioco und die Isola San Pietro. Sie werden auch die Inseln von Sulcis genannt. Diese Inseln liegen direkt vor der Küste von Carbonia Iglesias und Sie finden wunderschöne Höhlen und Felsen, die durch die Natur (Erosion) entstanden sind. Die Halbinsel Sant’Antioco hat eine Oberfläche von etwa 109 Quadratkilometern. Neben Sant’Antioco gehört auch die Insel San Pietro mit einer Oberfläche von 51 Quadratkilometern zum Archipelago Sulcis. Sant' Antioco hat etwa 11.000 Einwohner und beherbergt wichtige Museen und archäologische Stätten. Es gibt auch viele Angelaktivitäten, die als eine der Haupttouristenattraktionen gelten.
Sant'Antioco ist nicht nur der Name der Insel, sondern auch der größte Ort der Insel. Sie betreten die Stadt sofort, nachdem Sie die Brücke verlassen haben. Sant Antioco ist ein beliebter Badeort mit traumhaftem Meerblick, wunderschönen Stränden und Buchten. Die Ortschaft ist daher gut mit dem Auto erreichbar, von Carbonia aus dauert es etwa 20 Minuten über eine Brücke, die die Insel mit Sardinien verbindet. Der zweite Ort auf der Insel ist Calasetta, ebenfalls ein hübscher Ort, von dem aus Sie zur Isola San Pietro segeln können. Die Nordküste der Insel eignet sich leider nicht sehr gut zum Baden, liefert aber dennoch besonders malerische Bilder. Das Gebiet ist hauptsächlich der Landwirtschaft gewidmet und verfügt über eine Reihe von Weinbergen, in denen unter anderem DOC-Weine (Denominazione di origine controllata) hergestellt werden.
Schauen Sie hier warum Sant'Antioco so schön ist
Unterwegs in der Provinz Carbonia Iglesias
Die Provinz bietet eine Reihe wunderschöner Museen, die die Geschichte der Stadt und der Provinz darstellen. Es gibt auch andere unterhaltsame Ausflüge. Wir haben für Sie eine Auswahl an Sehenswürdigkeiten zusammengestellt, die Sie unserer Meinung nach nicht verpassen sollten!
• Museo del Carbone (Museum der Steinkohle)
Das italienische Zentrum des Kohlenstoffabbaus befindet sich in Serbariu in Carbonia. Das Museum öffnete erstmals 2006 wieder seine Türen, nachdem das Bergwerk 1964 geschlossen und restauriert wurde. Heute ist es ein Museum und ein Bildungszentrum. Hier erhalten Sie einen guten Einblick in die Kohle-Industrie, die Serbariu-Mine und die Stadt Carbonia selbst. Sie können auch einen Blick in den unterirdischen Stollen werfen, wo Sie Arbeitsgeräte und Maschinen finden, die im Bergbau verwendet wurden. Das Museum ist rollstuhlgerecht. Für weitere Informationen können Sie die Website direkt hier besuchen.
• Museo dell’Arte Mineraria (Museum der Kunst des Bergbaus)
Wie bereits erwähnt, ist die Stadt Iglesias eine sehr wichtige Bergbaustadt, insbesondere wenn es um Blei, Zink und Silber geht. Die Gründer des Museums haben versucht, ein bestmögliches Bild der täglichen Situation der Bergleute zu vermitteln, indem sie die Umgebung mithilfe von Werkzeugen, Maschinen und Laborgeräten nachbildeten. Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Museums.
• Giardino Montano Linasia
Für Naturliebhaber empfehlen wir den Besuch des Botanischen Gartens von Iglesias (San Benedetto) – il Giardino Montano Linasia. Der Garten wurde 1989 angelegt und umfasst eine Oberfläche von etwa 9.000 Quadratmetern. Der Garten ist in 4 Teile unterteilt: einen offenen Teil, einen Teil nur mit Holz und essbarer Vegetation und einen Teil mit einer Sammlung endemischer Pflanzen. Um den Besuch zu erleichtern, sind alle Arten von Pflanzen und Blumen mit einem Hinweisschild gekennzeichnet. Dies ist sehr behilflich, da der Park mittlerweile etwa 60 verschiedene Arten endemischer Pflanzen sowie 20 verschiedene weitere Arten beherbergt.
• Gutturu Mannu
Ein wunderschöner Wald an den Hängen des Basso Sulcis-Gebirges. Im Jahr 1975 wurde dieses Gebiet Teil des öffentlichen Interesses der Bevölkerung. Das Tal verdankt seinen Namen seiner Form, es ist eine große Schlucht zwischen zwei Bergen, die vom Fluss Gutturu Mannu unterbrochen wird. Das gesamte Gebiet ist ca. 4768 Hektar groß und es stehen Strecken zur Verfügung, um mit einem Cross-Car durch den Schlamm zu fahren. Außerdem finden Sie hier eine Vielzahl unterschiedlicher Wald- und Baumarten, ergänzt durch unterschiedliche Tierarten und Bachläufe. Ideal zum Wandern bzw Mountainbike-Ausflüge, bei denen Sie die Flora und Fauna genießen können. Unterwegs finden Sie sogar Picknickbänke, an denen Sie sich eine Weile ausruhen können.
• Monte Sirai
Monte Sirai ist ein archäologisches Gebiet auf einem Vulkanplateau, nur wenige Kilometer von der Stadt Carbonia entfernt. Auf dem Gipfel des Berges befanden sich Häuser und öffentliche Gebäude, darunter der Astarte-Tempel und der Friedhof Nekropolis. Um 520 v. Chr. wurde die Stadt von den Karthagern völlig zerstört und es kam zu einer Neubesiedlung. Der Monte Sirai vermittelt einen Eindruck von der phönizischen und punischen Zivilisation.
• Domus de Janas di Monte Crobu
Die Domus de Janas, sardisch für „Haus der Feen“ oder „Haus der Hexen“, sind prähistorische Gräber, die hier und da auf Sardinien gefunden wurden. Diese Gräber bestehen aus mehreren Kammern, die von der Ozieri- und der Becherkultur gegraben wurden. Die Form der Höhlen variiert von einer runden Hütte bis zu einer mit spitzer oder dreieckiger Decke. Die Wände sind oft mit Reliefs verziert. Die Überreste wurden ebenso wie die Wände mit rotem Ocker bemalt und anschließend wurden die Verstorbenen mit ihren persönlichen Gegenständen begraben. Nach Angaben eines italienischen Archäologen wurden sie unter Weichtieren und Muscheln begraben, andere sagen, sie wurden außerhalb des Grabes platziert, bis nur noch ein Skelett übrig war. Monte Crobu liegt am Rande von Carbonia.
• Chiesa di Santa Maria (Flumentepido)
Die Kirche Santa Maria ist ein religiöses Gebäude, das auf einem kleinen Hügel in der Stadt Flumentepido, die zu Carbonia gehört, errichtet wurde. Die Kirche wurde im 11. Jahrhundert im romanischen Stil erbaut. Die Kirche wurde kürzlich restauriert und ist im Angebot der Veranstaltung „Monumenti Aperti“ enthalten. Diese Veranstaltung“ (eine Art Tag des offenen Denkmals) findet seit 1997 jährlich an fünf aufeinanderfolgenden Wochenenden im Mai auf Sardinien statt.
• Die Lagune von Sant’ Antioco
Diese schöne Lagune liegt gleich außerhalb der Stadt Sant’Antioco (sie können es nicht übersehen, wenn Sie sich der Stadt nähern). Hier können Sie das ganze Jahr über die Flamingos, Reiher und weitere Wasservögel betrachten, ein reiner Traum!
• Grotta di Su Mannau
Die Su-Mannau-Höhlen gehören zu den ältesten der Welt. Diese Höhlen befinden sich in der Nähe von Fluminimaggiore. Von Iglesias aus nehmen Sie die SS126 nach Fluminimaggiore. Kurz bevor Sie die Stadt erreichen, finden Sie auf der rechten Seite die Straße zu den Höhlen. Der zu besichtigende Teil (in Begleitung eines Führers) erstreckt sich über etwa 500 m und betrifft den ersten Teil der Höhle, der auch Archäologische Kammer genannt wird. In der Antike diente dieser als unterirdischer Tempel zur Verherrlichung des Wassers. Auf Anfrage gibt es auch spezielle Touren für Höhlenforscher.
Gastronomie
• Bottarga
Essen ist laut der Bevölkerung eine der wichtigsten Aktivitäten in Italien. Wenn Sie an der Küste sind, ist Fisch natürlich eine wichtige Zutat. Das ist auch auf Sardinien der Fall: Auf der Speisekarte stehen oft viele klassische Fischarten wie Thunfisch, Schwertfisch, Meeräsche, Sardellen, Brasse und Schalentiere wie Muscheln. Die Spezialität Sardiniens ist Bottarga. Der Meeräschenrogen wird in Salz und zwischen Holzbrettern eingelegt gepresst und dann trocknen gelassen. Bottarga wird oft als Antipasti gegessen, der Fisch wird dann in dünne Scheiben geschnitten und auf geröstetem Brot mit etwas Olivenöl serviert. Es wird auch über Spaghetti gerieben. Die echte Bottarga di Muggine wird in Cabras (Oristano) hergestellt, aber auf der Halbinsel Sant'Antioco und der Isola San Pietro, wo es einen reichen Thunfischfang gibt, wird sie hauptsächlich aus Thunfisch hergestellt, die Bottarga di Tonno. Die Bottarga di Muggine ist deutlich teurer als die Bottarga di Tonno. Sie können Bottarga auch in Supermärkten finden.
• Pecorino sardo
Pecorino-Käse ist in ganz Italien sehr beliebt. Das Wort Pecorino kommt vom italienischen Wort pecora, was Schaf bedeutet. Es gibt mehrere Regionen, die für Pecorino-Käse bekannt sind, darunter Sardinien mit Pecorino-Sardo. Ein besonderer Pecorino-Sardo ist Casu Marzu, was auf sardisch „fauler Käse“ bedeutet. Dieser Käse hat einen extremen Geschmack und wird nicht von jedem geschätzt. In der Europäischen Union ist er sogar verboten, aber auf Sardinien ist der Käse immer noch leicht erhältlich. Macht das Lust auf mehr? Lesen Sie auch unseren Blog „Pecorino-Schafskäse“.
• Malloreddus
Italiener können ohne Pasta nicht leben und diese gibt es in jeder Region ein weiteres typisches Nudelgericht. Die Malloreddus werden auch die sardischen Gnocchi genannt. Es handelt sich um Nudeln in ihrer klassischsten Form, etwa 2 Zentimeter lang, gerippt und aus Grieß und Wasser hergestellt. Dazu schmecken verschiedene Soßen sehr gut. Jede Gegend hat ihre eigene lokale Spezialität, in Sassari heißt die Pasta Cigiones oder Cicciones, während die Sarden in Nuoro Cravaos sagen. Die Pasta wird noch heute nach traditionellen Methoden hergestellt.
• Culurzones
Ein typisches Gericht für die Region Sulcis Iglesiente sind die Culurzones oder Culurgiones. Es handelt sich um eine Art sardische Ravioli aus Grieß und Wasser, gefüllt mit frischem Ricotta-Käse, Eiern und Safran. Manchmal wird auch Pecorino oder Spinat hinzugefügt. Nach dem Kochen werden die Colunzones mit frischer Tomatensauce, etwas Basilikum und geriebenem Pecorino-Käse serviert.
• Cascà
Auch Cascà ist ein lokales Gericht in Carloforte auf der Isola San Pietro. Cascà oder auch Cashcà (mit einem h…) ist arabischen Ursprungs, eine Ableitung des tunesischen Couscous. Ursprünglich wurde Couscous mit Kichererbsen, Kohl oder Blumenkohl gemischt. Später kamen noch allerlei andere saisonale Gemüsesorten wie Karotten, Fenchel, Zucchini und Auberginen sowie verschiedene Gewürzkräuter wie Koriander, Nelken, Zimt und Sternanis hinzu. In Carloforte wird das Gericht auch Cus Cus Tabarchino genannt. Jedes Jahr im April findet in Carloforte ein Fest zu Ehren dieses typischen Gerichts statt.
Carloforte auf San Pietro hat noch eine weitere erwähnenswerten Veranstaltung, den Girotonno. Diese internationale Verantstaltung findet im Mai/Juni statt, im Zeichen des Thunfischs und bietet alle Arten von Aktivitäten im Bereich Kunst, Kultur, Musik und Gastronomie. Im Mittelpunkt steht ein kulinarischer Wettbewerb, an dem renommierte Köche aus verschiedenen Ländern teilnehmen.
Medio Campidano
Die Provinz Medio Campidano liegt im Südwesten der Insel. Es ist die kleinste Provinz der Insel, dünn besiedelt und wunderbar ruhig. Die Landschaft ist sehr abwechslungsreich, wunderschöne Dünen- und Hügellandschaften, Tiefebenen (Campidano) und die Monte-Linas-Berge im Norden.
Allgemeine Informationen
Die Provinz Medio Campidano liegt auf der Südwestseite der Insel (grenzt an Carbonia-Iglesias, Oristano und Cagliari) und hat auch zwei Hauptstädte: Villacidro und Sanluri. Im Jahr 2013 hatte die Provinz eine Bevölkerung von etwa 100.624 Einwohnern, es ist eine relativ kleine Provinz mit etwa 1.516 Quadratkilometern (das sind 6,3 % der Fläche Sardiniens). Die Provinz hat 28 Gemeinden und ist die einzige der insgesamt 8 Provinzen Sardiniens, die noch kein Wappen besitzt.
Ein bisschen Geschichte
Die Provinz Medio Campidano ist eine der vier neu geschaffenen Provinzen. Im Jahr 2001 wurde die Insel Sardinien neu aufgeteilt, wodurch 8 statt 4 Provinzen entstanden. Offiziell wurde die Änderung jedoch erst seit Mai 2005 umgesetzt, als Wahlen zur Erneuerung aller Regierungsräte abgehalten wurden. Seit der Antike lebten in diesem Teil der Insel unterschiedliche Bevölkerungsgruppen, da er unter anderem reich an Kupfer, Silber und Blei ist. Erst seit dem 19. Jahrhundert entwickelte sich das Gebiet ebenso wie die Provinz Carbonia Iglesias im Bereich des Bergbaus.
Noch heute findet man Überreste aus dieser Zeit wie Baustellen, Dörfer und Weiler, die Zeugnisse der Industriearchäologie abgeben. Unter anderem sollten Sie sich bei Ihrem Besuch in dieser Provinz die Ansiedlung Su Nuraxi di Barumini nicht entgehen lassen, der von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde.
Unterwegs in der Provinz Medio Campidano
Dieser Teil Sardiniens wird auch La Provincia Verde, die grüne Provinz, genannt. Die Provinz ist vielfältig, es gibt tatsächlich viel zu besuchen: Meer, Berge, Wälder, Ebenen und Hügel. Die Provinz hat ihre eigene Identität bewahrt und ist weniger besiedelt als andere Gebiete. Den Italienern zufolge lässt es sich dadurch auch gesünder leben. Die Küstenregion wird aufgrund der Macchia (typische Vegetation), die die zum Meer hin gelegenen Hänge und Hügel bedeckt, auch Costa Verde genannt.
Su Nuraxi di Barumini
Auf Sardinien gibt es rund 7.000 nuraghische Stätten, die über die ganze Insel verteilt sind. Die Nuraghen von Barumini gehören zu den bedeutendsten und am besten erhaltenen Nuraghen und sind daher auf jeden Fall einen Besuch wert. Vor etwa 3500 Jahren, in prähistorischer Zeit, errichteten die Ureinwohner diesen archäologischen Komplex auf dem Berg Barumini. Su Nuraxi di Barumini steht seit 1997 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Die Struktur besteht aus einem zentralen Turm mit 4 kleineren Türmen. Um ihn herum ist eine Art Dorf entstanden, bestehend aus verschiedenen Häusern und Türmen, die durch enge Gassen verbunden sind. Der Mittelturm war einst etwa 19 m hoch und diente vermutlich als Wehrturm. In Begleitung eines Führers (englisch- und italienischsprachig) können Sie einen Blick auf den Turm werfen und auch alle Überreste besichtigen, die teilweise bis zu 1000 Jahre alt sind.
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Costa Verde
Die Costa Verde, auch Marina di Arbus genannt, ist ein Küstenstreifen, der sich über etwa 47 Kilometer vom nördlichen Capo della Frasca bis zum Capo Pecora erstreckt. Dieser Teil Sardiniens hat wirklich alles zu bieten. Lassen Sie sich von den schönsten Stränden mit kleinen Felsbuchten, Bergen, Wäldern und immergrüner Macchia verführen. Hier sind alle Arten von Aktivitäten möglich, wie Wandern, Radfahren, Reiten, Bootsfahrten, Tauchen und Surfen. Die Costa Verde bietet wunderschöne, fast märchenhafte Strände zum Entspannen und Erholen in wunderschöner Natur. Besuchen Sie sie alle (einige sind etwas schwer zu erreichen) und wählen Sie Ihren Favoriten. Marina di Arbus; Torre dei Corsari; Portu Maga; Capo Pecora; Scivu; Funtanazza; Pistis, Piscinas. Bei Pistis und insbesondere bei Piscinas finden Sie eine fantastische Dünenlandschaft mit teilweise bis zu 60 Meter hohen Dünen, die vom Meereswind geformt werden. Diese Dünen gehören zu den höchsten in Europa und erinnern ein wenig an die Sahara-Wüste. Das Dünengebiet ist mehrere Quadratkilometer groß und lädt auch zum Wandern ein. Möglicherweise sehen Sie noch den sardischen Hirsch, den Cervo Sardo, der am Rande dieses Gebiets lebt.
Sa Spendula
Sa Spendula bedeutet wörtlich Wasserfall. Der Wasserfall ist eine bekannte Attraktion für Villacidro. Der Wasserfall entwickelt sich entlang des Flusses Coxinas, der etwa 700 Meter über dem Meeresspiegel liegt, und verläuft auf seinem Weg nach unten durch eine lange, enge Schlucht zwischen den beiden Bergen Margiani und Omo. Er macht etwa drei Sprünge, von denen der letzte fast 30 Meter lang ist. Die beste Zeit für einen Besuch des Wasserfalls ist die Regenzeit, ein Besuch ist aber auch im Sommer möglich.
Dank des Schriftstellers Gabriele D'Annunzio ist der Wasserfall auch Teil der Literaturgeschichte Sardiniens. Während seines Besuchs in Villacidro schrieb er 1882 ein Gedicht über den Wasserfall und veröffentlichte es in seinem Buch Capitan Fracassa. Der Inhalt des Gedichts betont die Kraft und den Zauber des Wasserfalls. Das gesamte Gedicht finden Sie weiter unten.
LA SPENDULA (G. D'Annunzio, 1882)
Le acque di Sardara
Wörtlich übersetzt: „die Gewässer von Sardara“. Die Thermen von Sardara gehören zu den berühmtesten Kurorten Sardiniens.
Der Komplex ist von viel Grün in einem großen Park mit mediterraner Vegetation umgeben. Das Thermalwasser aus einer vielen tausend Meter tiefen natürlichen Regenwasserquelle hat eine Temperatur von 45 bis 60 Grad Celsius. Das mineralisierte Wasser enthält bikarbonat-alkalisches Natrium und ist vorteilhaft bei der Behandlung von Hautkrankheiten wie Cellulite und Akne. Das Vorhandensein einer Nuraghe im Park weist darauf hin, dass das Thermalwasser bereits im 16. Jahrhundert v. Chr. von den Nuraghen bei der Durchführung von Ritualen genutzt wurde. Um das dritte Jahrhundert v. Chr. errichteten die Römer hier Bäder namens Aquae Neapolitanae, benannt nach den Überresten der nahegelegenen phönizischen Siedlung Neapolis. Nach der Ankunft des Christentums wurde der ehemalige heidnische Tempel der antiken Thermen der Santa Maria ad Aquas geweiht, daher der Name des Ortes in der Nähe von Sardara, wo sich die Thermen befinden. (Sardara, Ortschaft Santa Maria Aquas). Es werden verschiedene Anwendungen wie Schönheitsbehandlungen, Schlammbäder, Massagen und verschiedene Therapien angeboten. Ein Solarium und ein Fitnessraum stehen ebenfalls zur Verfügung. Kurz gesagt: Sehr empfehlenswert für den echten Spa-Enthusiasten!
Sardegna in Miniatura
Man muss nicht viel Italienisch sprechen, um diesen Titel zu verstehen, es handelt sich um einen Park, der Sardinien im Miniaturformat darstellt. Bei einem Spaziergang durch den Park erfahren Sie viel über die Natur, Geschichte und Kultur Sardiniens. Sie finden Miniaturkopien der wichtigsten Denkmäler Sardiniens, die detailliert nachgebildet sind. Außerdem gibt es im Park ein Astronomiemuseum und Sie können einen Eindruck vom prähistorischen Lebensstil der Nuraghen gewinnen. Sardegna in Miniatura finden Sie in Tuili. Weitere Informationen wie Öffnungszeiten und Preise finden Sie auf der Website.
Foto von parksmania.it
Gastronomie
Wie überall auf Sardinien können Sie viele köstliche lokale Gerichte genießen, die auf traditionellen Rezepten basieren. Wie zum Beispiel die berühmten Malloreddus (die sardischen Nudeln) und mit Ricotta gefüllte Ravioli, die in ganz Sardinien gegessen werden können. Eines haben diese Nudelsorten gemeinsam. Der Teig wird aus Getreide hergestellt, das häufig in Campidano angebaut wird. Medio Campidano ist eine fruchtbare Region und traditionell der Getreideproduzent Sardiniens.
Natürlich gibt es entlang der Küste viele Meeresfrüchte auf der Speisekarte, darunter frischen Fisch, Schalen- und Krustentiere. Diese werden gebraten, gegrillt oder in kräftigen Suppen verwendet. Weiter im Landesinneren gibt es Gerichte mit Gemüse, Kräutern und Fleisch. Als Gemüse werden wilder Spargel, Artischocken, Chicorée, Fenchel und natürlich Oliven verwendet. Die Fleischgerichte basieren auf Lamm, Wildschwein, Wild und Geflügel. Auf der Speisekarte stehen auch mehrere traditionelle Käsesorten.
Pane su civraxiu und su coccoi
Brot war auf Sardinien schon immer ein unverzichtbares Produkt. Es ist nicht nur ein wichtiges Lebensmittel, sondern spielt auch bei bestimmten Veranstaltungen und Aktivitäten wie traditionellen Festen und Familienfeiern eine Rolle. Auf Sardinien gibt es viele verschiedene Brotsorten und jede Region hat ihre eigenen Spezialitäten. Su Civraxiu ist ein typisch sardisches Brot aus Sanluri, einer der Hauptstädte von Mediocampidano. Das Brot wird aus Hartweizengrieß hergestellt und hat eine knusprige, braune Kruste und eine weiche, leicht duftende weiße Innenseite. Das Brot wiegt normalerweise etwa 2 kg. Traditionell wird das Brot von Hand geknetet und im Holzofen gebacken. Su Coccoi ist ein weiteres typisches Brot auf Sardinien, hergestellt aus sehr feinem Mehl und Sauerteig, ist es lecker und knusprig und wird in eleganten Formen gebacken. Für den täglichen Verzehr sind es einfache Formen, aber bei festlichen Anlässen werden sie zu wunderschönen Formen wie Blumen, Zöpfen, Sternen und sogar ganzen Kunstwerken verarbeitet.
Tappadas
Zu den typischen Gerichten von Campidano zählen auch die Tappadas, auch Mungettas oder Monachelle genannt, bzw. Schnecken. Schnecken sind auf Sardinien sehr beliebt und gelten als Delikatesse. Tatsächlich handelt es sich um ein traditionelles Bauerngericht, da Schnecken auf dem Land weit verbreitet waren. Nach ausgiebigem Einweichen und Reinigen werden die Schnecken mit Knoblauch und Kräutern gekocht und anschließend mit Olivenöl und Petersilie bestreut.
In Medio Campidano gibt es viele Festivals, bei denen das Essen im Mittelpunkt steht. Diese Festivals oder Sagre sind eine hervorragende Gelegenheit, die typischen lokalen Gerichte kennenzulernen. Wir erwähnen einige:
- Spargel Festival / Sagra dell’asparago, Serrenti - April
- Kirschen Festival / Sagra delle Ciliegie, Villacidro - Juni
- Ziegen Festival / Sagra della Capra, Arbus - Juli
- Honing Festival / Sagra del Miele, Montevecchio - August
- Schaf Festival / Sagra della Pecora, Pauli Arbarei - August
- Honigmelonen Festival / Mostra Melone, Lunamatrona – August
- Weizen Festival / Sagra del Grano, Sardara – September
- Hülsenfrüchte Festival / Sagra dei Legumi, Las Plassas – Oktober
- Safran Festival / Sagra dello Zafferano, Turri – November
- Artischoken Festival / Sagra del Carciofo, Samassi – November