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Pisa in der Toskana aber...

Besuchen Sie in der Provinz Pisa auch: Volterra, San Miniato, Calci, Vicopisano, Lajatico, Peccioli, Lari, Casciana Terme, San Giuliano Terme und Pontedera

Pisa ist nicht nur ein Schiefer Turm !

Pisa befindet sich im Westen der Toskana, ca. 12 km entfernt von der thyrrenischen Küste und ist Provinz-Hauptstadt. Während die Stadt Pisa sich im Flachland befindet, besteht der Großteil der Provinz aus Hügellandschaft.

Die Provinz Pisa hat ca.420.000 Einwohner, davon leben ca.90.000 in der Stadt Pisa und hat eine Oberfläche von ca. 2444 qkm. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Provinz befinden sich in der Stadt Pisa, aber auch viele der weiteren 37 Gemeinden sind einen Besuch wert: Volterra, San Miniato, Calci, Vicopisano, Pomaia, LajaticoLari, Peccioli, Casciana Terme, San Giuliano Terme, Casale und Pontedera.

ein bißchen Geschichte

Pisa wurde als ein Etruskischer Hafen im mittleren 6. Jahrhundert v. Chr. gegründet. Erste menschliche Niederlassungen können auf das 9. Jahrhundert v. Chr. datiert werden.
Die Etrusker nannten die Stadt "Pisae" und kurbelten die Wirtschaft der Stadt durch Kunst und Schiffproduktionen an. Die Stadt war strategisch gesehen optimal gelegen, da sie sich an der Mündung des Serchio (Fluß von Lucca) in den Arno (Verbindung nach Fiesole unter den Etruskern und Florenz - römischer Gründung) befand, wo sich ein großer Lagunensee, bzw. der Stadthafen bildete und gleichzeitig nur 3 km enfernt war. Nach den ersten Kämpfen gegen die Ligurer schloss sich Pisa mit Rom zusammen und beteiligte sich an dem Krieg gegen Karthago. Am Ende wurde die Stadt zu einer römischen Kolonie. Um das 6. Jahrhundert n.Chr. wurde Pisa den Longobarden, Franken und Karolingern unterworfen.

das Mittelalter und die Seefahrerrepublik
 
Pisas Territorium wuchs aufgrund seiner Macht und breitete sich aus auch über die Ufer des Arno. Im 7. und 8. Jahrhundert wurde "Chinzica" auf der linken Uferseite und "Forisportam" außerhalb der römischen Stadtmauern errichtet. Im Jahre 1155 vereinte der Bau einer prächtigen, noch recht gut erhaltenen Stadtmauer alle drei Gebiete zu einer einzigen größeren Stadt und Pisa wurde zum wichtigsten Flusshafen der ganzen Halbinsel. Der Hafen zog Händler aus dem ganzen Mittelmeerraum an und während des 11. und 12. Jahrhunderts wurde Pisa zu einer so mächtigen Seerepublik, dass die Stadt sogar das "Neue Rom" genannt wurde. 

Ab diesem Zeitpunkt wurde Pisa zu einem erfolgreichen Eroberer und verhinderte die islamische Ausbreitung, erreichte die sizilianische Küste, Nordafrika und Sardinien. Der erste Erzbischof von Pisa, Daiberto, hatte das Kommando über Pisas Flotte während des Ersten Kreuzzuges und wurde Patriarch von Jerusalem. Dank der Stärke der Flotte gründete Pisa Kolonien im Nahen Osten und pflegte wirtschaftliche Beziehungen mit dem Byzantinischen EMPIRE und der islamischen Welt. Pisa gründete außerdem Kolonien im Norden Afrikas und in verschiedenen byzantinischen Zentren, wie zum Beispiel in Konstantinopel. Es gab dort ganze "pisanische" Gebiete mit Industrie, Häusern und religiösen Gebäuden.

In dieser Zeit gewann Pisa 
seinen kulturellen und künstlerischen orientalischen Einfluss. Im 12. Jahrhundert war Pisa militärisch und wirtschaftlich die wichtigste Stadt und überholte sogar Venedig. Ab der Mitte des 12. Jahrhunderts expandierte Pisa sich ins Inland der Toskana: im Süden in Richtung Piombino und Richtung Osten zum Valdarno. Die wirtschaftliche Macht der Republik säte Feindseligkeit in den rivalisierenden Seerepubliken wie Genua, Venedig und Amalfi, aber auch Florenz. In dieser Zeit fanden wichtige politische Veränderungen statt. Die Klasse der Händler von Pisa, die extrem einflussreich waren, setzten die Abschaffung politischer Sanktionen durch und erreichten die Einführung eines neuen Postens: "Il capitano del Popolo" (der Kapitän des Volkes). Diese Epoche der Republik war sehr wichtig, was die kulturellen und wissenschaftlichen Entdeckungen betrifft. Nicola Pisano und seine Schüler Giovanni Pisano (sein Sohn) und Arnolfo di Cambio sind die Meister der Pisanischen Kunst. Leonardo Fibonacci ist berühmt für seine Mathematik und die Einführung des indisch-arabischen Zahlensystems. Außerdem spielte die berühmte Schule für Rechtswissenschaften eine wichtige Rolle.

das 14. Jahrhundert und der Fall Pisas

1284 in der Nähe des Meloria-Felsen vor Livorno begann das Ende der Seerepublik, als Genua die pisaner Flotte verheerend schlägt. 1324 verlor Pisa Sardinien, das von nun an von der Krone Aragon beherrscht wurde und das komplette 13. Jahrhundert war geprägt von schrecklichen Unterdrückungen durch Lucca und Florenz. 1406 wurde Pisa von den Florentinern, angeführt von Gino Capponi, aufgrund des korrupten Capitano del Popolo Giovanni Gambacorta, erobert. Nach der Eroberung durch Florenz erlebte Pisa eine Periode starken Rückschritts und politischer Instabilität. Die Ex-Republik versuchte, in verschiedenen Kriegen gegen Florenz zu rebellieren, aber 1509 eroberte Florenz endgültig Pisa, nachdem sie das gesamte Proviant und die Versorgung blockiert hatten. Die strenge Kontrolle von Florenz verursachte einen Rückgang der Bevölkerung sowie die wirtschaftliche und kulturelle Verarmung. 

die Renaissance und die Medici-Familie

Die Renaissance in Pisa begann im 16. Jahrhundert, dank Cosimo I de Medici, der in der Stadt lange Aufenthalte verbrachte. Der Herzog sorgte für Feldbewässerungssysteme sowie wirtschaftliche und rechtliche Erleichterungen, um die Bevölkerung der Stadt wieder steigen zu lassen. 

von der Lorraine-Familie bis heute
Während des Großherzogtums der Toskana baute Peter Leopold die bereits 1343 gegründete Universität weiter aus. Während der Invasion von Napoleon (1809-1814) wurde nach Napoleons Willen die berühmte Scuola Normale gegründet, welche damals eine Elite-Schule für besonders gut ausgebildete Lehrer war und heute die Elite-Universität von Pisa ist. Neue Bahnschienen wurden während der Herrschaft der Loraine gelegt, um die Kommunikation und die toskanische Wirtschaft zu erleichtern.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Pisa am 31. August 1943 von der amerikanischen Luftwaffe angegriffen und viele Gebäude wurden zerstört. Andere Bombenangriffe verursachten den Verlust einzigartiger Kunstwerke.  

Unterwegs in der Provinz Pisa

Wer Urlaub in der Provinz Pisa macht, ist gut dran, da es eine sehr reiche Gegend ist, wo man bestens Kultur, Natur und Sport verbinden kann. Viele sind die besuchenswerten Ortschaften, reich an Geschichte, welche meistens schon im 8.Jh.v.Chr. beginnt, viele interessante Museen, mittelalterliche Gassen und zahlreiche Veranstaltungen, die oft einen historischen Hintergrund haben.

Im Bereich der Natur darf der Parco Naturale Migliarino-San Rossore-Massaciuccoli mit dem Puccini-See nicht vergessen werden, dazu kommen noch viele weitere kleinere Naturparks. Zum Wandern, Radfahren, Reiten und vieles Weiteres ist dieses Gebiet besonders geeignet. Auch was Wellness betrifft, hat diese Gegend einiges zu bieten und vergessen darf man natürlich nicht die gute Küche! Viele Restaurants bieten lokale Gerichte, welche vorwiegend mit Zutaten der direkten Umgebung zubereitet werden.    

Toskanalandschaft, Pisa, Toskana
Natur

Die Provinz Pisa besteht aus vorwiegend wunderschöner Hügellandschaft, die vor Allem rund um Volterra besonders weich in der Form der Hügel, aber auch fantastisch in den Farben wird. Noch weiter südlich, rund um Larderello, einem der größten geothermischen Felder der Welt, findet man auch heute noch teilweise eine Art Mondlandschaft, wo der Dampf direkt aus der Erde rausgespritzt wird. Dagegen rund um Pisa musste das ehmahlige Sumpfgebiet in mehreren Jahrhunderten trockengelegt werden und einige Lagunenüberreste sind auch heute noch im Naturpark San Rossore und im Massaciuccoli-Gebiet zu finden. Der Lago Massaciuccoli, im Volksmund auch Lago-Puccini genannt ist einer dieser Überreste und bietet viele schöne Wandermöglichkeiten. Im San Rossore Park befindet sich eine der größten und wichtigsten Pferderennbahnen Italiens und reiten kann man nicht nur hier, sondern fast überall in der Provinz.

Wandern

Die Hügel der Provinz Pisa sind besonders beliebt für Trekking/ Wandern/ Radfahren. Diese Form des Turismus ermöglicht es den Besuchern, weniger bekannte Orte und Denkmäler in der Umgebung zu erkunden. Wer einen schönen Weg sucht, kann den Club Alpino Italiano di Pisa  kontaktieren, der verschiedene Trekkingkarten zur Verfügung hat.

Radfahren

In der Provinz Pisa kann jederman bestens Radfahren und Spaß daran haben! Im Flachland rund um Pisa gibt es viele Fahrradwege, welche auch bestens mit Kindern zu beweltigen sind, während es in den Hügeln ein bißchen anstrengender wird, bis zu Wegen, die von Pisa in 50 km Länge hoch auf den Monte Serra mit einem Höhenunterschied von fast 1000m führen, oder auch die fast 80 km Hügel von Pisa nach Volterra mit sagenhaft schönen Panoramas.

Schauen Sie hier nach Fahrradwegen, oder Mountainbikewegen.

Golfspielen

In der Nähe von Pisa befindet sich der Golfplatz "Cosmopolitan Golf Country Club", direkt an der Küste in Tirrenia. Auf 6.291 Meter Länge stehen hier 18 Löcher zur Verfügung, par 72, auf einem Gebiet, das vollkommend sich der Natur anpasst. So sind zum Beispiel einige Gebiete sandig, wo Sand, Wind und Wasser das Gelände sehr interessant machen. Andere Teile gehen weiter landeinwärts auf insgesamt 70 Hektar mit großer Vielfalt und besonders schönen Aussichten. In der Provinz Pisa befinden sich aber auch 2 weitere, kleinere Golfplätze mit nur 9 Löchern. An der Küste liegt der Golf Club Tirrenia und bei San Miniato landeinwärts der Golf Club Fontevivo.

Wellness

Die Provinz Pisa hat sogar 3 Thermalquellen mit Wellness-Einrichtungen. Gleich in der Nähe von Pisa San Giuliano Terme , wo 1743 der Großherzog der Toskana Francesco Stefano Lorena entschloss seinen Urlaub teilweise zu verbringen. Nur wenige Kilometer weiter östlich Uliveto Terme, wo man nicht nur Trinkkuren genießen kann, sondern welches Wasser auch in Flaschen abgefüllt wird. Etwas weiter südlich Casciana Terme , wo das Quellwasser heilende Eigenschaften hat und Acqua Mathilda genannt wird. Es sprudelt bei einer konstanten, natürlichen Temperatur von 35,7° C aus der Quelle und gehört zur Familie der Bikarbonat-Sulfat-Kalk-Wässer, wobei der natürliche Gehalt an Mineralsalzen es besonders wirksam macht und seit jeher es zur Behandlung von Arthrose, Rheumaleiden und Ischias genutzt wird.    

Kulinarisch

Die Provinz Pisa bietet mehrere Spezialitäten, wie zum Beispiel Bordatino alla Pisana, eine Suppe die mit weißen Bohnen, Schwarzkohl und Schweineschwarten gekocht wird, oder um eine Zuppa Pisana zu werden, wird noch trockenens Brot und mehr Gemüse dazugefügt. Weiter geht es mit Pallette, wo im Topf der Grieß schichtenweise abwechselnd mit Rindfleischsoße, Pilzsoße und Kaninchen-Innereine gefüllt wird. Der Nationalheld Giuseppe Garibaldi während seines Aufenthaltes in Pisa lernt die Francesina alla Pisana zu schätzen, wo man das Brühefleisch des Vortages mit gedünsteten roten Zwiebeln aufkocht und nicht vergessen darf man den Mucco Pisano, eine besondere Rindsorte, welche aus der Kreuzung 3 Rindersorten entstanden ist. Auch Tintenfisch mit Mangold gehört zu den typischen Gerichten, oder Innereien mit Tomatensoße... letztendlich die Torta co´ Bischeri, ein Butterkekskuchen mit Schokolade, Reis, Rosinen und Pinienkerne...Guten Appetit!

Kultur

Pisa

Sehenswürdigkeiten   

Piazza dei Miracoli

Der Name des Platzes kann übersetzt werden mit Platz der Wunder. Dieser Name kommt vom italienischen Dichter Gabriele d´Annunzio der beim Anblick der Gebäude so überweltigt war, dass er meinte es sei ein Wunder, was die Menschen vor fast 1000 Jahren fähig gewesen sind zu errichten. Auf dem religiösen Hauptplatz von Pisa stehen mehrere Gebäude, welche alle mit dem Lebensablauf der Pisaner zu tun hatten. In der Mitte die Kathedrale, davor die Taufkirche und um die Dreifaltigkeit zu erreichen noch der Glockenturm dazu. Später werden auf der einen Seite des Platzes noch das Krankenhaus und auf der anderen Seite der Friedhof dazugebaut.

die Kathedrale                   

Buscheto begann mit dem Bau des Doms im Jahre 1063 auf dem Schwemmboden vor der alten Stadtmauer. Finanziert wurde das Bauwerk mit den im gleichen Jahr von den Sarazenen vor Palermo eroberten Schätzen. Durch den weichen Untergrund sank auch der Dom im Osten leicht ein. Die kreuzförmige Grundfläche des Doms war zu diesem Zeitpunkt in Italien neu. Über der Vierung der fünfschiffigen Basilika mit dem dreischiffigen Querhaus erhebt sich eine elliptische Kuppel mit einem oktogonalen Ansatz. Sie wurde erst 1380 durch Lupo di Gante und Puccio di Gadduccio im gotischen Stil nachträglich hinzugefügt.Die Fassade wurde am Ende des 12. Jahrhunderts von Rainaldo geschaffen und wurde als Pisaner Romanik in der gesamten Toskana zum Vorbild.

Auf dem Giebel der 34,2 m hohen Fassade steht eine Statue der "Madonna mit Kind" von Andrea Pisano. An ihrer Seite stehen Engel, die zusammen mit den beiden Evangelisten auf der ersten Loggia durch Schüler von Giovanni Pisano entstanden. Im linken Bogen der Fassade liegt das Grab von Buscheto,dem Dombaumeister, der in einem antiken römischen Sarkophag bestattet wurde. Auffallend sind die 3 Bronzeportale aus dem 17. Jhr., welche im mittleren die Geschichten der Jungfrau Maria und in den Seitenportalen die des Jesus erzählen. Die einzige alte Tür aus 1185, die den verheerenden Brand 1595 überlebte befindet sich auf der Rückseite der Kirche. Sie wurde von Bonanno Pisano geschaffen und erzählt die Geschichten des Neuen Testament.

Beim großen Brand 1595 wurde im Innenraum des Doms vieles zerstört. Die vergoldete Kassettendecke stammt aus dem 17. Jahrhundert, ein Geschenck der Medici-Familie, wie das große Wappen mit den 6 Kugeln beweist.Dominant ist die Doppelsäulenreihe in der Mitte des Gebäudes, die aus massiven Granitsäulen besteht, mit Kapitellabschlüssen. Darüber befinden sich abwechselnd schwarz weiße byzantinische Arkaden, die stark an eine Moschee erinnern.

Das Meisterwerk der Kirche ist die Kanzel von Giovanni Pisano, entstanden in der Zeit von 1302 bis 1311. In den 9 Bildern der runden Kanzel werden die Bibelgeschichten erzählt. Unter der Kanzel befinden sich mehrere Statuen, wie in der Mitte die drei christlichen Tugenden, dagegen außen der Erzengel Michael, Jesus über den 4 Evangelisten, Mutter Ecclesia ernährt das Alte und das Neue Testament und ein Herkules.

In der Apsiskalotte ein Mosaik, welches 1302 teilweise von Cimabue fertiggestellt wurde und einen thronenden Christus zwischen Maria und Johannes dem Evangelisten darstellt. 
Unter den Altarbildern der Seitenaltäre sind eine „Madonna mit Kind“ von Antonia Sogliani (1492–1544) und Sant' Agnes von Andrea del Sarto. 
Im rechten Querschiff befindet sich das Grabmal des Kaisers Heinrichs VII., welches ein Werk von Tino di Camainos aus dem Jahr 1315 ist. Im Barockstil dagegen der große Altar mit Glassarkofag für den Schutzpatron, den Heiligen Ranieri.

die Taufkirche  

Das Baptisterium in Pisa ist die größte Taufkirche in der christlichen Geschichte. Es ist insgesamt 54 Meter hoch und hat einen Umfang von 107 Meter.
Das freistehende Gebäude wurde 1152 von Diotisalvi im romanischen Stil auf kreisförmigem Grundriss begonnen und später im gotischen Stil vollendet, wo unter den Dreiecken Profeten, Heilige und Maria mit ihrem Kind dargestellt wurden. Die Kuppel besteht aus einer Innenkuppelin Form eines Kegelstumpfes und einer äußeren Segmentkuppel, die die Innenkuppel teils überdeckt, welche erst 1358 errichtet wurde. 1394 schloss man die offene Mitte der alten Kegelkuppel mit einem kleinen Gewölbe, wodrauf die Statue des Johannes des Täufers trohnt. 

In der Mitte der Kirche steht ein achteckiges Taufbecken, das von Guido Bigareli da Como 1246 geschaffen wurde. 1929 wurde eine Statue von Johannes dem Täufer durch Italo Griselli hinzugefügt. Die Marmorkanzel im Baptisterium stammt von Nicola Pisano aus der Zeit von 1255 bis 1260. Sieben Säulen tragen das sechseckige Kanzelbecken, auf dem das Lesepult von einem Adler getragen wird. An der Brüstung der Kanzel befinden sich fünf Reliefs mit Bibelgeschichten.
Über Treppen kann man das Matroneum, die sogenannte Frauengallerie erreichen.
Das Baptisterium hat durch seine zylindrische Bauweise ein besonderes Echoverhalten, so stimmt einer der Wächter jede halbe Stunde mehrere verschiedene Gesangstöne an, die in Kombination miteinander durch das Echo im Gebäude zu einem Klangerlebnis werden.

der Glockenturm      

Dieser Glockenturm ist weltweit einfach als "Schiefer Turm" bekannt. Im Jahre 1173 wird der 55 Meter hohe Campanile von einem auch heute noch unbekannten Baumeister begonnen. Er besteht aus 14.500 Tonnen weißen Marmor und birgt sieben Glocken, die auch heute noch (nur beschränkt) geläutet werden in seiner Glockenstube. Er unterscheidet sich von den üblichen quadratischen Türmen Mittelitaliens und steht in einem großen Gegensatz zu den spitz zulaufenden Türmen des nördlichen Europa. Auf die 4 Meter dicken Fundamente baute man in der ersten Bauphase das Erdgeschoß mit über 4 Meter dicken Mauern un die ersten 3 Säulengalerien, die jeweils aus 30 Säulen bestehen. Als dieser Turmstumpf anfing sich zu neigen, folgen über 90 Jahre Stillstand der Arbeiten, welche erst 1265 von Giovanni Simone wieder aufgenommen werden. Die weiteren 3 Säulengalerien werde leicht keilförmig weitergebaut, wodurch eine leichte Kurve in den Turm kommt. Uch beim Bau der Glockenstube wird letztendlich die Neigung korrigiert, indem auf der auf der Südseite sechs Stufen zur Glockenstube hinaufführen, auf der Nordseite nur vier. 

Vom 7. Januar 1990 an musste der 14.500 Tonnen schwere Turm für Besucher gesperrt werden, da die Schräglage zu gefährlich wurde. Es gab eine weltweite Aufforderung an Baustatiker, die besten Lösungen zur Stabilisierung auszuarbeiten und einzureichen.Nach 12-jährigen Sanierungsmaßnahmen, bei denen der Turm wieder um 44 Zentimeter aufgerichtet wurde, ist er seit Januar 2002 wieder für Touristen geöffnet.

Besuchergruppen können den Turm in Gruppen von maximal 40 Besuchern alle 15 Minuten besteigen. 
Seit der Schließung 1990 waren diverse Sanierungsmaßnahmen unternommen worden. Im Mai 1992 wurde der Campanile mit Stahlreifen im zweiten Geschoss gesichert, da sich dort gefährliche Risse im tragenden Marmor gezeigt hatten. Insgesamt wurden 18 dieser Reifen angebracht. Zusätzlich wurden im Juli 1993 auf den Fundamenten 900 Tonnen Bleibarren als Gegengewicht auf der Nordseite gelagert. Dadurch ist die Schieflage des Turmes um 3 Zentimeter verringert worden. Man einigte sich im Herbst 1998 mehrheitlich auf eine neue Maßnahme zur Sanierung des Campanile, die sogenannte Bodenextraktions-Methode. Dazu wurden im folgenden Jahr tiefe Löcher in den Boden unter dem nördlichen Teil des Turmes gebohrt, so dass ca. 50 m³ Material entfernt wurde. Das Erdreich sackte langsam nach, schließlich auch der Boden des Turmes, und der ganze Turm richtete sich zunehmend nach Norden auf. Die Gesamtneigung des Turmes wurde von 5,5 Grad vor Beginn der Sanierungsarbeiten (um 1990) auf etwa vier Grad verringert. Zur Sicherung während dieser Arbeiten wurde der Turm 1998 mit zwei starken Stahlseilen von 103 Metern Länge so befestigt, dass er nicht durch unerwartete Bewegungen einstürzen konnte.Damit ist der Turm voraussichtlich für die nächsten 300 Jahre gesichert. Nach Abschluss der Sanierungsmaßnahmen wurde der Turm im Januar 2002 wieder zur Besichtigung freigegeben, allerdings nur 40 Personen alle 15 Min. (man kann hier buchen ) .

der Camposanto 

Der Monumentalfriedhof von Pisa wird ab 1278 von Giovanni di Simone an der nördlichen Seite des Piazza dei Miracoli gebaut (erst 1358 fertiggestellt) und schon während der Bauzeit mit einem fantastischen Freskenzyklus, die Geschichten des Neuen Testament, sowie auch Heiligen-Geschichten von Innen bemalt. Während die Aussenfassade harmonisch zu den anderen Gebäuden mit romanischen Blendarkaden gemückt ist, ist der Innenhof mit gotischen Spitzbögen verziert. Der Innenhof soll Überlieferungen nach, Erde aus dem Heiligen Land, vom Golgotha enthalten, die von den Kreuzfahrern 1203 mitgebracht wurde. Dem damaligen Glauben nach, wurden die darinbegrabenen Leichen innerhalb von 24 Stunden, in ein Skelett verwandelt und somit war der Weg durch das Fegefeuer abgekürzt. Während im Fußboden sich die Gräber "normaler" Bürger befinden, wurden als Begräbnisstätte der Reichen, spätantike römische "wiederverwendete"Sarkophage benutzt, welche auf Bänken im Kreuzgang stehen. 1944 verrechneten sich die Alliierten und eine Brandbombe fiel in den Friedhof...der Schaden war verheerend. Aus reiner Verzweiflung werden die Freskenüberreste mit der "Strappo-Technik" von den Wänden abgenommen und restauriert. Unter der Putzschicht kamen dabei sogenannte Sinopien der Fresken zum Vorschein, die ebenfalls von den Wänden gelöst wurden und heute im Museo delle Sinopie zu betrachten sind. Der Florentiner Buonamico Buffalmacco malte den berühmtesten Teil des Freskenzyklus, die Episoden vom Triumph des Todes (Trionfo della Morte), das Jüngste Gericht und das Leben der Heiligen Eremiten (am Eingang gleich rechts). 

Monumentalfriedhof Camposanto Pisa Toskana

Museo delle Sinopie

An der Südseite der Piazza dei Miracoli wird ab 1254 das Pilgerkrankenhaus gebaut, ein schlichtes Backsteingebäude, welches nach dem Schaden des 2. Weltkrieges im Camposanto, zum Museum der Sinopien umgebaut wird. Was sind Sinopien? Um die Fresken im Camposanto zu malen, wurde damals eine erste Schicht Verputz auf die Backsteinmauern aufgetragen, um dann mit einer rot-bräunlichen Farbe/Erde aus Sinope - Stadt am Schwarzen Meer, die Vorbereitungsmalerein, Art Skizzen zu malen. Danach wurde eine weitere Schicht Verputz aufgetragen, um die frischen (ital.=fresco) Farben aufzutragen. Beim "Abreißen" der Fresken im Camposanto, werden somit zufälligerweise die Sinopien entdeckt und ebenfalls "abgerissen". Hochinteressant sind die sogenannten "Bereuungen", da nicht immer die Fresken den Sinopien entsprechen. 

Piazza dei Cavalieri  piazza dei Cavaieri

1563 wird in Pisa von Cosimo de´Medici der Stefans-Orden gegründet. Pisa ist seit 1508 entgültig unter florentinischer Herrschaft und somit bekommt Giorgio Vasari den Auftrag, diesen Platz umzugestalten. Einige Historiker vermuten, dass das antike Forum der Römerzeit genau hier war, sicher aber war es zur Zeit der Seerepublik Pisa der Rathausplatz. Die Türme an der Nordseite, die einst das Rathaus bildeten, wurden von den Florentinern auf Haushöhe abgestumpft und durch eine einheitliche Fassade, zu einem Renaisance-Palast gestaltet, welcher zum Hauptsitz des Rittersorden wurde. Die Büsten der Medici-Großherzöge sind in den Nischen, und ihr Wappen mit den 6 Kugeln ist überall zusammen mit dem Ritterskreuz zu sehen. Unter Napoleon wird hier die "Scuola Normale Superiore" gegründet und heute ist der Palast Sitz der Elite-Universität "Normale" di Pisa. Rechts daneben steht die Stefans-Kirche, bzw. die Ritterskirche aus Ende XVI Jhr., mit im Inneren Kriegsbeuten der Ritter, Kassettendecke mit Gemälden, die die Schlachten der Ritter erzählen und einem beeindruckenden Barockaltar. Gegenüber der Justizpalast und Sitz des 12er-Rates des Rittersorden. 

Lungarno  

Das Arnoufer in Pisa bietet eine Reihe hochinteressanter Bauwerke. Genau in der Mitte der Stadt Pisa die "Ponte di Mezzo", bzw. die "Mittlere Brücke" (leider bietet Pisa keine einzige alte Brücke, da sie letztendlich im 2. Welkrieg gesprengt wurden). Hier war einst das Herz der Seerepublik, mit Landestegen, Märkten, Geschäften auf den Brücken. Anfang des XIX JHR. wurden aber die hohen Mauern gebaut, um die Stadt vor dem Hochwasser des Arnos zu schützen. Auffallend der Palazzo Blu, bzw. der Blaue Palast, wo ständig interessante Ausstellungen berühmter Maler stattfinden und sich eine interessante Galerie befindet. Richtung Westen ist sehenswert die kleine gotische Kirche Santa Maria della Spina aus 1323, mit einer übertrieben verzierten Fassade. Gegenüber Palazzo Reale, der königliche Palast, schlicht, hellgelb angestrichen, war es die Somme/Winter-Residenz der Savoy-Familie als Florenz Hauptstadt Italiens war und beherbergt heute eine interessante Gemälde-Galerie. Weiter Richtung Westen die Überreste der Schiffswerften der See-Republik-Zeiten und auch der Medici-Zeiten, wo sich jetzt das Museum der "Antiken Schiffe" befindet, ca. 2000 Jahre alte Schiffe und deren Ladung. Landeinwerts, Richtung Osten sind nicht zu verpassen, die kleine schlichte , aber sehr faszinierende Kirche San Sepolcro und kurz danach die Medici-Festung, dagegen auf der andern Uferseite die romanische Kirche San Matteo, in dessen Kloster sich das Stadtmuseum befindet, mit vielen mittelalterlichen Kunstwerken und einer bedeutenden Münze- Sammlung.

Weitere Sehenswürdigkeiten der Provinz Pisa sind:

Volterra    antikes Stadttor von Volterra Toskana
Die Stadt der Etrusker und des Alabasters, mit dem Piazza dei Priori, der Piazza San Giovanni, wo die Taufkirche San Giovanni und die Kathedrale Santa Maria Assunta (Bischofsitz) stehen.

Das Römische Theater Vallebona und die Thermen, die antiken und mittelalterlichen Stadtmauern mit der Porta all´Arco

- San Miniato  San Miniato Panorama über die Stadt in der Toskana


Die Stadt der XX Meilen und Stützpunkt in Mittelitalien von Kaiser Friedrich Barbarossa (1122-1190) und wo auch heute noch der „Turm Friedrichs II.“ auf dem Hügel trohnt, aber vor Allem die Stadt des weißen Trüffels, wo der größte Trüffel aller Zeiten gefunden wurde. Ein Sammelticket inkludiert den Burgturm, das Dom-Museum (neben der Kathedrale), das Conservatorio di Santa Chiara, das Archäologische Museum, das Lorentino Oratorium, die Via Angelica, die Arciconfraternita della Misericordia und die Accademia degli Euteleti, dagegen der Eintritt in die Kirchen ist frei..

Calci

mit Karthäuserkloster, Museum der Naturwissenschaften und der alten Pieve

 

- Vicopisano mit der alten Festung und der interessanten Pieve

 

Lari mit der alten Burg, dem berühmten Kirschfest und vielen leckeren gastronomischen Leckerbissen.

Lajatico, wo Andrea Bocelli geboren ist, mit dem Teatro del Silenzio für seine Konzerte

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